Noch vor der Wiedervereinigung Deutschlands gab es im Bereich der Presse spektakuläre Verkaufsverhandlungen. In der DDR hatte es 14 Regionalzeitungen, die alle auf ihre Weise im Zusammenhang mit der SED-Regierung gestanden hatten. Nachdem die Mauer gefallen war, wurden sie für unabhängig erklärt. Im Sommer 1990, als die DDR der Bundesrepublik noch nicht beigetreten war, kaufte ein Joint Venture, das aus Gruner & Jahr und Maxwell Communications bestand, der Treuhandanstalt den Berliner Verlag ab. Die Treuhand hatte gemäß des Einigungsvertrags der beiden deutschen Staaten die Aufgabe, die dem Regime angepassten Zeitungen wettbewerbsfähig zu machen und zu privatisieren. Der Berliner Verlag hatte jedoch offiziell nie zum Besitz der SED gezählt. Im Verlag erschienen die „Berliner Zeitung“ und der „Berliner Kurier“. Auch bei dem Verkauf der übrigen DDR-Zeitungen, zum Beispiel die „Freie Presse“ (Chemnitz), die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Halle) oder die „Thüringer Allgemeine“ (Erfurt), ist es der Treuhand nicht gelungen, sich dem politisch motivierten Drängen einflussreicher Medienkonzerne zu widersetzen. Von einer Privatisierung der Presse durch die Treuhand kann man nicht sprechen. Nach der Wende haben sich in Ostdeutschland ca. 80 Zeitungen neu gegründet und wieder aufgegeben, weil die finanzstarken Konzerne aus Westdeutschland mit ihrem Knowhow und ihrer Marktmacht dominierten.
Robert Maxwell starb kurz nach dem Kauf des Berliner Verlags und somit ging das Eigentum komplett an Gruner & Jahr über. Dabei blieb es jedoch nicht. Der Verlag wurde weiterverkauft. Erst an die Verlagsgruppe Holtzbrinck, später an die Investmentgesellschaft Mecom und an den Medienkonzern Bertelsmann und zu guter Letzt an die Mediengruppe DuMont. Bis 2016 war der Berliner Verlag im Pressehaus am Alexanderplatz in Berlin-Mitte ansässig. In diesem 16 Stockwerke hohen Plattenbau der 70er Jahre waren bis zur Wende die Redaktionen unterschiedlicher DDR-Zeitungen zu finden. Für den Berliner Verlag blieb es auch noch nach der Übernahme durch DuMont das Stammhaus. Bertelsmann hatte nach dem Weiterverkauf des Verlags für die Immobilie das Vorkaufsrecht behalten und konnte auf diese Weise das denkmalgeschützte Haus 2016 verkaufen.
Was spielt für den Immobilienverkauf eine Rolle?
Der Käufer des Pressehauses am Alexanderplatz ist das Immobilienunternehmen aus New York, Tishman Speyer. Über den Kaufpreis werden öffentlich keine Angaben gemacht. Grundsätzlich lässt sich der Wert einer Immobilie anhand folgender Kriterien einschätzen: Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage reguliert den Preis einer Immobilie. In Zeiten steigender Inflation steigt die Nachfrage nach Immobilien, um einen langfristigen Werterhalt zu erzielen.
Konkrete Informationen zu den Immobilienpreisen in Berlin finden Sie hier.
Was beeinflusst den Verkaufswert einer Immobilie?
Der Verkaufswert einer Immobilie richtet sich nach deren Zustand. Ist die Immobilie renovierungsbedürftig? Oder gibt es einen Mieterbestand? Ist ein Inventar vorhanden, das zusammen mit der Immobilie verkauft werden soll? Seit 2015 muss der Verkäufer einer Immobilie mit einem Energieausweis darüber Auskunft geben, ob die energetischen Standards eingehalten werden. Durch den Energieausweis erfährt der Käufer, wie hoch der Energiebedarf der Immobilie ist. Des Weiteren können der Bodenrichtwert des Grundstückes und die Ausbaufähigkeit der Immobilie eine Rolle spielen. Bei Gewerbeeinheiten sind die Lage und die Infrastruktur von Bedeutung.
Die richtige Strategie bei der Verkaufsverhandlung
Normalerweise gibt der Verkäufer einen Angebotspreis an, der zwischen 5 – 8 % über dem Preis liegt, der erwartet wird. Höher sollte der Angebotspreis nicht sein, da sonst die Gefahr besteht, dass sich keine Interessenten melden. Niedriger sollte er allerdings auch nicht angesetzt werden, denn der Käufer könnte erwarten, dass ihm Preiszugeständnisse gemacht werden. Ein zu niedrig angesetzter Angebotspreis lässt sich während der Verkaufsverhandlungen nur schwer erhöhen.
Eine andere Möglichkeit ist das Bieterverfahren. Dabei setzt der Verkäufer einen Mindestpreis fest und verkauft die Immobilie an den Höchstbietenden.
Welche Vorteile hat es, einen Immobilienmakler zu engagieren?
Bei dem Verkauf einer Immobilie müssen viele Dinge beachtet werden. Zunächst ist ein professionelles Exposé von Vorteil. Der Makler kümmert sich des Weiteren um die Bekanntmachung des Verkaufsangebots. Und er ist Ansprechpartner bei rechtlichen Fragen rund um den Verkauf. Wenn gewünscht, prüft er auch die Bonität des potentiellen Käufers. Mit dem Immobilienmakler hat der Verkäufer einen Experten an seiner Seite, der weiß, was im Kaufvertrag stehen muss und welche Steuern beim Verkauf anfallen. Julius Hagen, Immobilienmakler in Berlin und Umland
Das Pressehaus am Alexanderplatz in Berlin nach dem Verkauf
Der Investor Tishman Speyer hat für das Objekt eine umfangreiche Renovierung vorgesehen. Attraktive Büroräume wurden geplant. Und durch eine moderne Fassadengestaltung wird die Umgebung des Alexanderplatzes aufgewertet. Speyer ist Eigentümer und Betreiber mehrerer Immobilien weltweit. Auch in Berlin hat er bereits Projekte entwickelt, so beispielsweise das „Quartier 205“ in der Friedrichstraße. Mit dem Pressehaus ist für ihn aber noch nicht Schluss. Laut der Berliner Zeitung hat er vor, in weitere Immobilien zu investieren.
Der Neuanfang des Berliner Verlags
Der Berliner Verlag ist allerdings aus dem Pressehaus am Alexanderplatz ausgezogen und hat in der Alte Jakobstraße 105 kleinere Büroräume bezogen. Die Zeitung brauchte ebenfalls einen Umbau, um den Umsatzverlust der vergangenen Jahre zu kompensieren.